Dienstag, 1. Februar, 25. Januar, 18. Januar, 11. Januar 2000, 19.00 Uhr

Pfr. Dr. theol. Reiner Jansen
"Man muss die Juden kennen, wenn man das Evangelium verstehen will … Die meisten Darsteller des Lebens Jesu unterlassen es, darauf hinzuweisen, dass Jesus in jedem seiner Züge ein echt jüdischer Charakter ist. … Aus keinem andern Volke hätte ein Mann wie er hervorgehen können …" 
Diese Sätze schrieb 1901 der junge Rabbiner Leo Baeck. Sie waren bezogen auf den berühmten Theologen Adolf v. Harnack und sein vor hundert Jahren erschienenes Buch "Das Wesen des Christentums". Wenige Jahre später schrieb Baeck sein Buch "Das Wesen des Judentums". Beiden ging es um eine neue Sicht ihrer eigenen Religion und Geschichte. 
War Jesus ein tief in seiner Religion verwurzelter Jude? Ober lebte und verkündete er einen Glauben, der im Gegensatz zum Judentum seiner Zeit stand? Und was ist zentral für den Weg des Judentums und für den des Christentums? Zu diesen Fragen haben sich Harnack und Baeck in ihren immer wieder augelegten Klassikern pointiert geäussert. Wir lesen und diskutieren einzelne Abschnitte aus ihren Büchern. Dabei geht es uns um eine vertiefte Sicht zentraler Fragen des christlich-jüdischen Dialogs.